Ich bin ansonsten ja kein großer Filmegucker, was deutsche Produktionen angeht sowieso nicht, aber heute abend, 20:40 Uhr, mache ich mal eine Ausnahme: arte, deutsch-französischer Spartenkanal, zeigt nämlich “Sophie Scholl – die letzten Tage“. Hinter dem etwas bemüht wirkenden Titel verbirgt sich der beste deutsche Film seit Jahren und einer der besten deutschen Filme überhaupt. Die klaustrophobische Atmosphäre eines totalitären Polizeistaats wird ausgesprochen glaubwürdig vermittelt und die darstellerische Leistung von Julia Jentsch ist herausragend. Der Gestapo-Ermittler Mohr, im Film düster-bedrohlich von Alexander Held porträtiert, kam übrigens nach dem Krieg in der Kurverwaltung der Stadt Bad Dürkheim unter. In den sechziger Jahren wurde er pensioniert, unter voller Anrechnung der im “Dritten Reich” geleisteten Dienstzeiten.
““Sophie Scholl: The Final Days” may sound like a history lesson, but don’t be fooled. It’s a horror film”, schrieb der NewYorker und ganz Unrecht hat er nicht. Obwohl Gewaltszenen eigentlich nicht vorkommen, wird die beklemmende strukturelle Gewalt des NS-Staates jederzeit deutlich. Allein schon deshalb verdient sich der Film meinen seltenen “Guck-Befehl”.
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